Schlaf ist wichtig. Mehr noch: Er ist überlebenswichtig. Wir Menschen brauchen ihn, um uns zu erholen und neue Kraft zu schöpfen. Wir benötigen ihn aber auch, um alle Eindrücke eines Tages zu verarbeiten. Zudem werden in der Nacht Wachstumshormone ausgeschüttet, der Stoffwechsel wird angekurbelt und die Immunabwehr gestärkt. Schlaf ist also ein echtes Multitalent, ohne dem wir nicht die wären, die wir sind. Schlaf ist aber auch eng mit der jeweiligen Kultur verbunden. Im Blogbeitrag widmen wir uns daher diesmal der Schlafkultur weltweit und zeigen verschiedene Schlafgewohnheiten auf – quer über den Globus verteilt.
Zirka acht Stunden Schlaf, und zwar dann, wenn es draußen dunkel ist – das gilt in unseren Breiten als das Nonplusultra. Außerdem sind wir es gewohnt, dass sich Eltern ein Bett teilen, während jedem Kind ein eigenes Schlafzimmer zur Verfügung steht. Diese Schlafkultur ist allerdings nur eine von vielen. So schlafen etwa die Aborigines in Australien lieber in einer großen Gruppe. Auch das Schlaf-Timing variiert von Kultur zu Kultur:
Die Acht-Stunden-Schläfer: Hierzu zählen westliche Länder wie Österreich, Deutschland oder die Schweiz. Arbeitszeit, Freizeit und Ruhezeit werden dabei klar voneinander getrennt, sodass viele Vertreter dieser Gruppe nur einmal täglich schlafen – im Schnitt acht Stunden.
Die Nickerchen-Genießer: Der Nachtschlaf dieser Gruppe fällt meist kürzer aus, dafür werden zwischendurch Nickerchen gemacht. Und zwar nicht nur im Bett, sondern auch am Schreibtisch, in der U-Bahn oder auf der Parkbank. Vor allem asiatische Kulturen fühlen sich mit diesem Schlaf-Timing wohl.
Die Siesta-Macher: Unter einer Siesta versteht man einen ausgedehnten Mittagsschlaf. Und dieser gehört für Menschen aus südlicheren Teilen Europas sowie dem arabischen Raum oft schlichtweg dazu. Vor allem die heißen Mittagsstunden werden so überbrückt.
Auch so manch andere Gepflogenheiten, die mit der jeweiligen Schlafkultur verbunden sind, könnten unterschiedlicher nicht sein. Ein kurzer Überblick:
Europa: Das Schlafzimmer ist in westlichen Staaten ein Ort der Ruhe und Zurückgezogenheit. Fernab des familiären Mittelpunktes, der sich in der Küche oder im Wohnzimmer befindet, wird hier der Acht-Stunden-Schlaf genossen – gerne auf einem Doppelbett mit zwei Matratzen. Aber auch der Power-Nap hält langsam Einzug in westliche Schlafkulturen. Das Lüften des Schlafzimmers ist insbesondere den Österreichern und Deutschen heilig. Etwas skurril mag so manchem hingegen ein Trend der Skandinavier erscheinen: Dort werden Babys für den Mittagsschlaf eher im Kinderwagen nach draußen gestellt, als ins Bett gelegt. Denn das Schlummern an der frischen Luft gilt als gesünder.
USA: In den USA ist vieles ein bisschen größer und pompöser – so auch das Bett. Die US-Amerikaner lieben es daher, in massiven Boxspringbetten mit einer hohen Matratze und vielen Kissen zu schlafen. Gelüftet wird weitaus seltener, obwohl viele Menschen hier im Schnitt mehr Zeit im Bett verbringen als die Europäer. Dafür lieben die Amerikaner wohltuende Düfte im Schlafgemach wie Lavendel oder Jasmin. Und auch Power-Naps – gerne sogar zwischen beruflichen Terminen – sind fixer Bestandteil dieser Schlafkultur.
Asien: Dadurch, dass viele Asiaten den Mehrphasen-Schlaf praktizieren und zwischendurch Nickerchen genießen, bekommt das Schlafzimmer Konkurrenz von vielen anderen Orten. Die Folge: Es hat keinen so großen Stellenwert. Viele Japaner nutzen ein Futon-Bett, das in einem beliebigen Raum für die Nacht ausgelegt wird. Dabei handelt es sich entweder nur um eine dünne Matratze oder ein leichtes Holzgestell samt Matratze. Am Morgen wird dieser Schlafplatz im Nu zusammengerollt und verstaut, wodurch das jeweilige Zimmer erneut für andere Zwecke genutzt werden kann. Auch die Inder und Pakistani lieben es unkonventionell und betten sich gerne auf einen Charpai. Dieses vierfüßige Holzgestell mit verwobenen Stoffbahnen und Seilen lässt sich ideal transportieren und ist perfekt für tropische Gegenden.
Auch wenn unser Schlaf von vielen kulturellen Faktoren geprägt ist, so ist die Art und Weise, wie wir schlafen und wann wir uns zurückziehen, auch eine zutiefst individuelle Angelegenheit. Denn wir alle schreiten im Laufe des Lebens durch verschiedene Etappen oder leben in unterschiedlichen Wohnungen. Was wir aber mit Sicherheit sagen können: Auch unsere Hängematten eignen sich hervorragend für ein Nickerchen oder gar eine längere Schlafeinheit. Denn die leichten Schaukelbewegungen können beim Einschlafen helfen und die Schlafqualität verbessern.