Das Gras glitzert. Ein Vogel stimmt sein erstes Lied an. Die Morgensonne wärmt die Umgebung. Für Momente wie diesen muss man das Haus verlassen – es geht gar nicht anders. Sie lassen sich nun einmal nicht im Schlafzimmer zwischen Bett und Kleiderschrank erleben. Für sie muss man mitten in die Natur. Sich von ihr leiten lassen. In sie eintauchen. Und hierfür sind Hängematten als Outdoor-Schlafstätte wie geschaffen. Doch was ist Hängemattencamping genau und was braucht es hierfür? Wir verraten es dir.
Beim Hängemattencamping geht es nur um dich und die Natur. Kein Platz für stickige Innenräume oder negative Gedanken. Stattdessen übernachtest du mit deiner Hängematte draußen unter freiem Himmel und erlebst die Umgebung auf eine faszinierend intensive Weise. Du brauchst weder ein Zelt noch einen Wohnwagen, sondern nur eine Hängematte und ein paar Utensilien. Hängemattencamping hat aber noch weitere Vorteile: Du sparst nicht nur Gewicht, sondern es ist oft leichter, zwei passende Bäume zu finden, als eine ausreichend ebene Fläche für ein Zelt. Wichtig dabei: Achte auf Naturschutz- und Waldgesetze und verlasse deinen Schlafplatz am nächsten Morgen wieder so, wie du ihn vorgefunden hast. Störe zudem Tiere nicht mit zu hellem Licht oder lauter Musik.
Die folgende Packliste hilft dir, für das Erlebnis Hängemattencamping gewappnet zu sein:
Hängematte: Ohne sie geht nichts. Hängematten gibt es inzwischen in vielen Farben und Varianten. Für eine Nacht draußen empfehlen wir dir Modelle aus einem witterungsbeständigen Material wie Polyester. So richtig gemütlich wird es übrigens, wenn du dich leicht diagonal in die Hängematte hineinlegst. So ist die Tuchfläche optimal gespannt, dein Rücken wird geschont und du liegst am Bequemsten.
Befestigung: Dort, wo du übernachten möchtest, müssen sich zwei Bäume in einem Abstand von zirka 4 bis 5 Metern befinden. Als Faustregel gilt: Die Länge der Matte selbst plus jeweils etwa ein Meter an jeder Seite. Zur Befestigung brauchst du Baumseile mit Karabiner. Achte darauf, dass du die Hängematte weder zu straff noch zu lasch spannst. Ist es stürmisch, suche dir am besten einen windgeschützten Platz. Je höher die Matte hängt, desto kühler ist es. In tropischen Sommernächten kannst du die Hängematte beim Campen daher ruhig höher platzieren. Bist du mit einem Campingbus unterwegs und hast Platz für eine Hängematte mit klappbarem Gestell kannst du diese natürlich auch abseits von Bäumen in jeder Umgebung aufstellen, die dir gefällt.
Isomatte: Ist es kühl, solltest du eine Liegeunterlage parat haben. Eine Isomatte sorgt dafür, dass du nicht auskühlst. Eine weitere Möglichkeit sind Underquilts. Diese mit Daunen oder Kunstfasern gefüllten Decken werden direkt unter die Hängematte gespannt.
Schlafsack: In warmen Tropennächten kannst du durchaus nur mit einer Decke draußen übernachten. Ansonsten empfehlen wir dir einen warmen Schlafsack.
Tarp: Regnet es, schütze dich am besten mit einem Tarp. Diese rechteckigen oder trapezförmigen Zeltplanen dienen Abenteurern in der Wildnis als Dach und lassen sich bequem zwischen zwei Bäume spannen. Je windiger es draußen ist, desto tiefer musst du das Tarp spannen, damit die Feuchtigkeit nicht zu dir dringt. Hierbei kannst du auch mit Driplines arbeiten. Das sind kurze Schnüre, die an den Hängematten-Spannleinen befestigt werden und das Regenwasser ableiten.
Moskitonetz: Um dich vor Mücken und anderen Insekten zu schützen, kannst du ein Moskitonetz über deinen Schlafplatz spannen.
Taschenlampe: Eine Lichtquelle, wie etwa eine Taschenlampe, Stirnlampe oder Laterne ist sinnvoll, falls du nachts auf Toilette musst oder deine Schlafstätte sehr früh wieder abbauen willst.
Richtige Bekleidung: Denke auch an die richtige Bekleidung! Bei besonders niedrigen Temperaturen sind Fleecejacken und lange, kuschelige Hosen genau richtig.
Lesestoff: Hängemattencamping ist ein pures, analoges Vergnügen und sollte demnach auch ohne elektronische Geräte genossen werden. Tausche dein Handy gegen ein Buch oder übe dich im Nichts-Tun und lasse die Natur still auf dich wirken.
Campingkocher, Geschirr & Co: Darüber hinaus kannst du natürlich noch weitere Utensilien einpacken – je nachdem, wie du dein Abenteuer gestalten möchtest. Zum Beispiel: Verpflegung, Campingkocher, Töpfe, Geschirr, Fotoapparat.
Hast du vor, mehrere Nächte fernab von deinem Zuhause in der Hängematte zu schlafen, so empfiehlt sich immer eine Probenacht im Garten oder auf der Terrasse. So gewöhnst du dich an den Schlafplatz und die Geräusche draußen und hast im Notfall eine Rückzugsmöglichkeit in greifbarer Nähe, sollte es dir zu kalt oder unbequem werden. Generell sind Nächte über zehn Grad ohne Niederschlag ideal, um Camping mit der Hängematte erstmals zu wagen.