Mit einer App spielen oder einen Film anschauen – dafür lassen sich Kinder schnell begeistern. Für andere Aktivitäten braucht es hingegen Überzeugungskraft. Das Problem dabei: Die Bildschirmzeit steigt stetig – und hat negative Auswirkungen auf die Gesundheit wie etwa Konzentrationsschwierigkeiten oder Schlafprobleme. Eltern tun also gut daran, vermehrt auf analoge Alternativen zu setzen und den Nachwuchs für Aktivitäten fernab von Smartphone, TV und PC zu motivieren. Eine Möglichkeit ist das gemeinsame Pflegen und Kultivieren des Gartens. Dabei lernen Kinder die Natur profunder kennen und erleben verschiedene Entwicklungsstufen von Pflanzen. Zugleich übernehmen sie Verantwortung und wissen, wo das Obst und Gemüse aus dem Supermarkt herkommt. Vor allem der Frühling bietet sich für erste Projekte an, denn zu dieser Jahreszeit sprießt und wächst es überall. Es gibt somit jede Menge zu entdecken, zu riechen, zu sehen und zu fühlen. Ein optimales Szenario, um die Sinne zu schulen. Doch wer mit Kindern Gärtnern will, benötigt ein paar kreative Ideen – nur so tauschen Kinder den Bildschirm gegen Schaufel, Samen und Co. Wir haben daher ein paar Tipps fürs Gärtnern mit Kindern gesammelt.
Zu Beginn gilt es erst einmal, die Neugier auf den Garten und alles, was sich dort abspielt, zu wecken. Gemeinsames Beobachten, Erklären und das spielerische Entdecken der Natur sind hierfür essenziell und bilden gewissermaßen den Nährboden, auf dem im Idealfall die Begeisterung für das Gärtnern wächst. Spaziere daher mit deinem Kind erst einmal durch deine grüne Oase und mache es auf die Umgebung aufmerksam: Was krabbelt da auf dem Boden? Welche Blumen öffnen gerade ihre Blüten? Was duftet da so gut? Welche Früchte reifen schon heran? Und wie unterscheiden sich die Blätter von Baum zu Baum?
Mit unseren weiteren Tipps für Gärtnern mit Kindern geht es dann bereits in medias res:
Kinderfreundlichen Garten schaffen: Eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen ist eine kinderfreundliche Gestaltung. Stachelige oder gar giftige Pflanzen sind daher tabu und auch allzu minimalistische Gärten laden nicht zum Entdecken ein. Viel besser ist es, auf Vielfalt zu setzen, Kindern Verstecke oder andere interessante Ecken zu bieten und vor allem viele Möglichkeiten zum Ernten zu schaffen – zum Beispiel in Form von Kinderhochbeeten, Bäumen und Sträuchern. Denn das Ernten ist nun einmal die Lieblingsbeschäftigung von Nachwuchsgärtnern. Achte auch darauf, dass du Pflanzenschutzmittel und gefährliches Gartenwerkzeug stets unzugänglich aufbewahrst.
Erstes Gartenprojekt umsetzen: Findet sich das Kind schon gut im Garten zurecht und will schließlich selbst Hand anlegen, so ist es Zeit für ein erstes Gartenprojekt. Beziehe den Nachwuchs hierfür von Anfang an in alle Vorbereitungen ein, denn Mitbestimmung ist ein essenzieller Erfolgsfaktor. Sollen etwa bestimmte Pflanzen ausgesät werden, so ergründe, welches Obst und Gemüse dein Kind besonders mag oder welche Blumen es liebt. Gleichzeitig kann es unheimlich motivierend sein, genau mitzubekommen, wie sich ein Vorhaben von ersten Überlegungen bis hin zur konkreten Umsetzung entwickelt. Inspirationen für erste Gartenprojekte gibt es am Ende dieses Beitrages.
Gartengeräte für Kinder anschaffen: Normale Gartengeräte sind für Kinderhände meist ungeeignet – und führen rasch zu Überforderung. Es ist daher ratsam, auf spezielle Utensilien für Kinder zu setzen. Dazu zählen Kübel, Schaufel, Harke oder Gießkanne in der Miniversion. Achte auch darauf, dass die Geräte nach getaner Arbeit immer an einem bestimmten Ort verstaut werden – so regst du den Ordnungssinn deines Kindes an.
Freunde einladen: Die meisten Kinder lieben Gesellschaft – es kann daher noch mehr Spaß machen, wenn sie zusammen mit Freunden in der Erde wühlen oder Süßes ernten dürfen. Überlege daher, wer die Gartenkomplizen deines Kindes werden könnten. Wer selbst nur über eine begrenzte Fläche verfügt, kann auch Gemeinschaftsgärten ansteuern.
Genießen und entspannen: Zuerst die Arbeit, dann der Genuss – plane auch genügend Zeit ein, um die Ernte gemeinsam zu genießen, die getane Arbeit von einem kuscheligen Platz aus zu begutachten und stolz auf das Geschaffene zu sein. Unsere CHICO-Hängematten und -Hängesessel sind die idealen Orte hierfür. Sie können im Garten aufgestellt werden und eignen sich zum Naschen genauso wie zum Entspannen und Lauschen spannender Gartengeschichten.
Fange bei ersten Gartenprojekten klein an und setze auf Vorhaben, die rasch Erfolgserlebnisse versprechen, um die Geduld des Kindes nicht zu strapazieren. Ein paar Möglichkeiten:
Erste Gartenarbeiten durchführen lassen: Zu den ersten Tätigkeiten, die Kinder im Garten übernehmen können, gehören das Gießen, Aussäen und Ernten. Später kommen das Laubrechen und Umgraben von Beeten hinzu. Übrigens: Ein Beet muss nicht zwingend rechteckig sein und ohne Dekoration auskommen – setzt etwa einen Kreis oder gar einen Stern um und verziert die Fläche mit bunten Kieselsteinen oder Hölzchen.
Schnellwachsende Gemüsepflanzen säen: Dazu zählen Radieschen, Salate, Zuckererbsen oder Schnittlauch. Wer wenig Platz hat: Viele Kräuter lassen sich auch in Töpfen auf dem Balkon oder auf einem sonnigen Fensterbrett großziehen. Spannend sind zudem Pflanzen, die mit essbaren Blüten punkten, wie etwa Kapuzinerkresse, Veilchen oder Malve. Und perfekt zum Naschen eignen sich Erdbeeren und Himbeeren.
Regrowing von Gemüse beobachten: Es kann auch interessant sein, zu beobachten, wie sich Gemüse erneuert. Einige Sorten wachsen nämlich nach und können erneut austreiben – etwa Frühlingszwiebeln, Lauch, Karotten, Sellerie oder Salat.
Samenbomben selbst herstellen: Hierfür werden Tonerde, Blumenerde und das jeweilige Saatgut mit etwas Wasser vermischt. Danach können die Samenbomben im Garten ausgeworfen werden – und schon bald entsteht daraus Grünes.
Insektenhotel errichten: Insektenhotels sind äußerst wertvoll für kleine Gartenbewohner und können im Nu selbst hergestellt werden. Anleitungen und Inspirationen hierzu gibt es jede Menge im Internet.
Töpfe bemalen und verzieren: Eine weitere Möglichkeit ist es, Blumentöpfe zu bemalen oder mit anderen Dekomaterialien wie Muscheln oder Steinchen zu verzieren – ein hervorragendes Projekt auch für kleinere Wohnungen und Häuser.
Mit Naturmaterialien basteln: Im Garten lässt sich allerlei für Bastelprojekte sammeln. Wie wäre es etwa mit einem Bild aus getrockneten Blättern oder Figuren aus Tannenzapfen oder Kastanien? Auch das Bemalen von Steinen bietet sich an. Speziell im Herbst geht es dann ans Schnitzen von Kürbissen.
Eine wunderbare Möglichkeit, um die Erfolge mit Notizen, Anekdoten aus der grünen Oase und Fotos zu dokumentieren, ist ein Gartentagebuch. Auch getrocknete Blätter und Samen finden darin Platz. Im Winter, in der etwas ruhigeren Zeit, kann sodann gemeinsam darin geblättert werden und es werden erste Pläne für die neue Gartensaison geschmiedet. All das stellt auch eine bleibende Erinnerung für Kinder dar und die Begeisterung und das Know-how fürs Gärtnern werden so an die nächste Generation weitergegeben.