In der warmen Jahreszeit entspannen wir ganz selbstverständlich allein, zu zweit oder mit der ganzen Familie in ihr im Garten und so mancher nimmt sie mit auf Reisen und spannt sie zwischen Campingbus und Baum: Die Rede ist von der Hängematte. Doch, woher kommt die Hängematte eigentlich? Wer hat sie erfunden? Woher kommt das Wort Hängematte? Und was hat das alles mit Christoph Kolumbus zu tun? Wir haben uns auf Spurensuche begeben. Im Folgenden präsentieren wir dir Wissenswertes zur Geschichte der Hängematte.
Ein genaues Erfindungsdatum gibt es nicht, Forscher gehen aber davon aus, dass bereits vor 1000 Jahren Menschen in Hängematten schliefen – in Mittel- und Südamerika. Dort waren indigene Völker wie die Maya und Inka dafür bekannt, über eine bereits hoch entwickelte Kultur zu verfügen und hinterließen der Nachwelt unter anderem imposante Tempelpyramiden, reich verzierte Vasen, einen Kalender und ein Schreibsystem, das erste Kakaogetränk oder eben die Hängematte. Zu Beginn bestanden die Hängematten aus Netzen und dienten den Einwohnern nicht nur als Schlafstätte, sondern auch zum Fischen. Anstatt auf dem Boden zu liegen, baumelten die Menschen nun in der Luft, was hygienischer war und sie zudem vor gefährlichen Tieren schützte. Außerdem sorgte der erhöhte Schlafplatz in dieser schwülen Gegend für einen besseren Luftaustausch. Gleichzeitig hatten diese Völker so immer ein Utensil zum Fischen parat, um sich damit einen Großteil ihrer Ernährung zu sichern. Manche bahrten sogar ihre Toten darin auf und nutzten Hängematten als Transportmittel.
Die Anfänge der Geschichte der Hängematte wären also geklärt – jetzt bleibt noch die Frage offen: Woher kommt eigentlich das Wort Hängematte? Das Netz der allerersten Hängematten wurde aus den Fasern der Rinde des Hamak-Baumes gewebt. Davon könnte sich der englische Name „hammock“ bzw. der spanische „hamaca“ ableiten. Zum anderen bedeutet „hamaca“ in der Sprache der Taínos auf Haiti „geworfenes Fischernetz“ und bezieht sich damit auf die damalige Verwendung. Im Altdeutschen tauchte das Begriffspaar „hamaco“ bzw. „hamach“ ab 1529 in ersten Aufzeichnungen auf. Daraus entwickelte sich das heutige Wort „Hängematte“, das mit der ursprünglichen Bezeichnung nicht mehr viel gemeinsam hat. Forscher vermuten, dass es hier entweder zu einer falschen Übersetzung gekommen ist oder der Ursprungsbegriff zu fremd klang und deswegen gegen ein vertraut klingendes Wort getauscht wurde.
Cristoforo Colombo, uns besser bekannt als Christoph Kolumbus, war es schließlich, der bei seinen Entdeckungstouren 1492 auf eine solche Hängematte stieß. Auf den Bahamas wunderte er sich erstmals über diesen ihm völlig fremden Schlafplatz und notierte in sein Bordbuch: „Betten und Decken, auf denen jene Leute schliefen, sind eine Art Wollnetze“. Der italienische Seefahrer brachte dann wohl einige der Hängematten nach Europa und verbreitete das Konzept dieser Schlafgelegenheit damit auch außerhalb Mittel- und Südamerikas. Währenddessen entwickelte sich das Material weiter: Fortan wurde die Sisalpflanze anstatt der Rinde des Hamak-Baumes verwendet, da sie besser verfügbar und weicher war.
Lange Zeit kam die Hängematte vor allem auf Schiffen zum Einsatz. Für Matrosen hatte sie gleich mehrere Vorteile: Sie war platzsparend und ließ sich schnell montieren und wieder abmontieren. Außerdem sorgte sie für einen ruhigeren Schlaf, da sie Schwankungen des Seegangs ausgleichen konnte. Sie schützte auch gegen die Kälte, die durch das kalte Meerwasser nachts ins Schiffsinnere kroch und diente notfalls aufgrund der guten Schwimmfähigkeit auch als Rettungsmittel. Hierfür wurden die Netzvarianten durch Hängematten aus Segeltüchern ersetzt.
Den wahren Siegeszug startete die Hängematte dann in den 1960er-Jahren, als vermehrt Baumwolle produziert wurde und diese den Sisalstoff als Rohstoff ablöste. Damit konnte sich nun die breite Masse den Traum von der eigenen Hängematte erfüllen. Auch wir bei CHICO setzen nach wie vor auf Baumwolle, die in Italien und Portugal gesponnen wird. Sie ist nicht nur ökologisch, sondern auch besonders weich. Zudem bieten wir Hängematten aus wetterfestem Polyester an, die du auch über Nacht draußen lassen kannst.
So schaffte die Hängematte letztendlich den Sprung vom Schlafplatz zum chilligen Alltagsbegleiter, der nicht nur im Garten genutzt wird, sondern auch auf Reisen. In vielen Teilen Südamerikas, Afrikas und Asiens dient die Hängematte der Bevölkerung aber nach wie vor vordergründig als Schlafstätte.
Übrigens: Auch wir bei CHICO blicken bereits auf eine bewegte Geschichte zurück, die bis in die 1980er-Jahre zurückreicht.