Grün. Blau. Lila. Rot. Und leuchtendes Gelb. Christians Arbeitsalltag ist vor allem eines: bunt. Der Mühlviertler ist bei uns in der CHICO Zwirnerei beschäftigt. Bei ihm laufen nicht nur die Fäden für unsere Hängematten und -sessel zusammen, sondern er ist auch Herr über alle Garne und Spulen. Christian ist damit eine unerlässliche Kraft für unsere Hängematten-Produktion und die CHICO-Zwirnerei ist ein wichtiges Mosaiksteinchen im gesamten Herstellungsprozess. Im Blogbeitrag gewährt Christian Einblick in seinen Tätigkeitsbereich und verrät, wo seine ganz persönliche CHICO-Hängematte steht.
In der Zwirnerei schaltet und waltet bzw. steckt und checkt Christian bereits seit vielen Jahren – und das ganz alleine. In der Früh bereitet er als erstes die Maschinen für ihren Einsatz vor. Hierfür werden die Spulen aufgesteckt und je nach gewünschter Garnstärke und gewünschtem Muster angeordnet. Und dann geht es auch schon los: Die Maschine wird eingeschaltet, es surrt und klackert und ein paar Sekunden später fließen die bunten Fäden quer durch den Raum und über Christians Kopf hinweg. Sie verbinden sich zu einem neuen Garn. Rund 400 Fäden, auf 18 Spulen verteilt, laufen im Schnitt in die 5 Meter lange Maschine hinein. Jährlich verarbeiten wir so knapp 20 Tonnen ausgewählter Garne. Und Christian? Der hat sie alle im Blick.
Er achtet darauf, dass alle Fäden richtig eingespannt sind und mitlaufen, dass leere Spulen rasch nachgefüllt werden, dass es zu keinem Leerstand oder zu Wartezeiten kommt und dass alles rund läuft. Speziell bei melierten Garnen ist es wichtig, dass die Fäden immer auf der gleichen Stelle platziert werden. Sonst kann es sein, dass sich das Muster ändert und einer der Fäden entweder heraussticht oder aber im Geflecht untergeht. Zirka eine Stunde später ist das Garn fertig und wird direkt in die Weberei oder ins Lager gebracht. Für Christian heißt es dann: Auf in Runde 2! Je nach Größe der Fäden und Spulen durchläuft die Maschine diesen Prozess sechs- bis neunmal täglich. Abends gibt sie sich hingegen pflegeleicht. „Da muss sie lediglich ausgeschaltet werden“, schmunzelt Christian.
Seit drei Jahren steht diese neue Maschine nun in der CHICO-Zwirnerei und ersetzt ein älteres, langsameres Modell mit kleineren Spulen. Um, so wie Christian, Herr der Fäden zu werden, braucht es daher vor allem Fingerspitzengefühl. Daneben ist eine Reihe von weiteren Kompetenzen wichtig. „Man muss flott und stressresistent sein und viel Durchhaltevermögen mitbringen“, sagt Christian. Gerade bei melierten Garnen geht es auch um ein gewisses Gespür für Harmonie und Farben. Christian bringt dies alles mit – und noch viel mehr. Daher ist er für uns auch auf Messen und im Außendienst, besucht Händler und berät Kunden. Auch das macht er mit großer Leidenschaft. „Ich arbeite einfach gerne mit dem Produkt Hängematte – fast jeder kann damit etwas anfangen“, berichtet er. In den letzten 10 Jahren habe sich bei den Kunden so manches verändert: „Sie schauen nun mehr auf Qualität, Nachhaltigkeit und Transparenz und wollen genau wissen, wo ihr Produkt hergestellt wird.“ Bei uns können Sie sich jedenfalls sicher sein, dass Sie eine qualitativ hochwertige Hängematte in den Händen halten bzw. schon bald in ihrem Garten oder Wohnzimmer nutzen können. Hier gibt es kein „Made im Nirgendwo“, sondern ausschließlich made im Mühlviertel.
Apropos Mühlviertel: Du fragst dich, ob der Herr der Fäden eigentlich auch eine CHICO-Hängematte zu Hause hat? „Ja, freilich“, nickt er. Die steht knapp vor der tschechischen Grenze, unweit des Schwarzenbergischen Schwemmkanals. Dort, wo einst bis zu 8 Millionen Raummeter Holz bis nach Wien transportiert wurden, chillt Christian also nun in seiner Hängematte direkt vor der Haustüre. Manchmal genießt er dort ein Nickerchen, manchmal legt er einfach nur die Füße hoch und blickt hinüber zum dichten Wald, hinter dem sich die tschechischen Nachbarn befinden. Und vielleicht ist er sogar ein bisschen stolz, auf einem Produkt zu liegen, für dessen Garne er zuständig gewesen ist. Wir sind es jedenfalls!