Ein kuscheliges Bett und viel Platz zum Spielen – das sind die wichtigsten Kriterien für ein ideales Kinderzimmer. Oder besser gesagt: Das waren sie. Denn 0815-Räume sind bei den Kleinen längst out. Stattdessen lautet ihr Motto: Je ausgefallener desto besser. Schließlich wollen die Fantasie beflügelt und so manches Abenteuer direkt zu Hause erlebt werden. Wir stellen daher außergewöhnliche Ideen vor, mit denen sich das Kinderzimmer aufpeppen lässt und geben Tipps in puncto Einrichtung.
Das Mädchenzimmer wird rosa gestrichen, das Bubenzimmer hellblau. Dieses ungeschriebene Gesetz geistert seit Jahrzehnten durch Häuser und Wohnungen. Doch es ist längst passé. Heute gilt beim Thema Kinderzimmer hingegen: Erlaubt ist, was gefällt. So können zum Beispiel auch Grün- oder Gelbtöne den Raum optisch aufwerten. Auch Komplementärfarben, wie Blau und Rot oder Gelb und Lila, im Mix können spannend sein. Am besten ist es, du lässt das Kind selbst – soweit bereits möglich – entscheiden, wie sein Schlaf-, Spiel- und Rückzugsort aussehen soll. Dies garantiert, dass es sich später darin wohlfühlt und das Zimmer seine Lebenswelt und seine Interessen widerspiegelt. Gehören dazu bei einem Mädchen Prinzessinnen, ein Himmelbett und ein rosaroter Teppich: Gut so! Genauso sind aber auch Piraten, Indianer, Autos oder ein Kinder-Werkzeugschrank für Mädchen perfekt. Lieblingsfarben solltest du in jedem Fall nicht allzu dominant auf allen Wänden auftragen oder die gesamte Deko darauf abstimmen. Setze lieber gezielt farbliche Akzente und lasse noch Platz für die Fantasie und alles, was in den nächsten Jahren an Einrichtung dazukommen wird.
Die Palette an außergewöhnlichen Ideen für Kinderzimmer ist groß. Wer handwerklich geschickt ist, kann so manches davon selbst kreieren oder mit der passenden Dekoration aufpeppen. Aber auch Einrichtungshäuser rücken diese Zielgruppe inzwischen verstärkt in den Fokus. Im Folgenden stellen wir ein paar außergewöhnliche Einrichtungsmöglichkeiten für Kinderzimmer vor.
Indianerzelt: Ein eigenes Tipi – das ist der Traum vieler Kinder. Einige Möbelhäuser bieten dies daher bereits fertig an. Du kannst ein solches Zelt aber auch selbst bauen. Hierfür benötigst du fünf bis sechs Holzstiele, die zwischen 190 und 230 Zentimeter lang sind, sowie einen Durchmesser von einem bis drei Zentimeter aufweisen. Diese umwickelst du am oberen Ende mehrmals mit einer reißfesten Schnur, zum Beispiel mit einem Baumwollband. Jetzt klappst du die Stiele rundherum jeweils ein Stück nach außen – am besten parallel, damit das Tipi an Standfestigkeit gewinnt. Hast du die passende Größe erreicht und steht das Zelt gut auf dem Boden, solltest du es oben erneut mit etwas Schnur umwickeln, um die Stabilität zu erhöhen. Nun brauchst du ein großes Laken oder eine Decke. Entweder du umwickelst die Basis damit und fixierst das Laken mit großen Sicherheitsnadeln oder du entscheidest dich für die folgende optisch ansprechendere Variante: Hierbei faltest du das Laken zunächst mittig zusammen. Markiere die Mitten oben dann mit einem Stift. Schneide zirka 20 Zentimeter unter der Markierung ein Loch ins Laken. Dieses sollte so groß sein, dass es sich über die Stiele ziehen lässt und gleichzeitig nicht zu weit nach unten rutscht. Jetzt kannst du das Laken über das Gerüst werfen und fertig ist das Zelt. Übrigens: Auch das Kinderbett lässt sich in einen Rückzugsort für kleine Krieger verwandeln – zum Beispiel mit zwei Holzbrettern links und rechts des Kopfteils, die sich oben an der Wand kreuzen und so den Anschein eines Zeltes erwecken. Auch ein Betthimmel schafft ein gemütliches Refugium zum Schlafen, Geschichten-Erzählen, aber auch Pläne-Aushecken.
Hängematte: Das Kinderzimmer lässt sich ebenso mit einer Hängematte oder einem Hängesessel aufwerten. Schläft das Kind in einem Hochbett, kannst du eventuell den Hängesessel darunter befestigen. Oder aber du entscheidest dich für die Variante mit einem Gestell, das du flexibel im Raum platzieren kannst. Kissen, eine kuschelige Decke und das Lieblingsstofftier machen diesen speziellen Ort perfekt. Noch gemütlicher wird es, wenn du die Decke darüber für weitere Dekoration nutzt. Eine Lichterkette, die über der Hängematte baumelt, oder ein Sternenhimmel, zu dem das Kind hochblickt, sind nur zwei Möglichkeiten.
Malflächen: Wer kleine Künstler in der Familie hat, kennt das Dilemma: Allzu gern werden Wände mit Leinwänden verwechselt und ehe man sich's versieht, sind diese bunter, als einem lieb ist. Abhilfe schaffen Flächen, die speziell fürs Kritzeln geschaffen werden. Alles, was du hierfür brauchst, sind Tafelfarbe oder -folie. Damit lassen sich etwa bestimmte Teile der Wand oder auch Schrankfronten oder Tischplatten in Leinwände verwandeln. Eine weitere Möglichkeit ist eine große Packpapierrolle, die in einer Halterung stabil und sicher an der Wand montiert wird. Damit das Papier nicht verrutscht, fixierst du es zudem unten mit einer Schiene. Jetzt fehlt nur noch ein Stuhl davor für den nächsten Hundertwasser und auf geht’s!
Kaufladen: Ein Einrichtungsklassiker, der nie an Anziehungskraft verliert, ist der Kaufladen. Genauso wie Spielküchen, lassen sich auch Kaufläden für Kinder mittlerweile fix fertig kaufen. Oder aber du gestaltest diese Spielwelt selbst. Hierfür benötigst du ein Standregal bzw. einen Raumteiler mit sechs Fächern, das du so aufstellst, dass die längere Seite nach unten zeigt. Hierbei kommt es natürlich auf die Größe der Kinder an. Aus zwei alten Geschenkpapierrollen, die du mit einem schönen Papier umwickelst, und einer Wimpelkette kreierst du die obere Begrenzung, die wie ein Dach anmutet. Oder aber du benutzt hierfür vier Holzstäbe und eine Stoffbahn. Nun benötigst du noch Holzkisten für die Fächer und Lebensmittel, die dein Kind darin lagern darf. Es müssen übrigens keine echten Äpfel, Bananen und Co. sein, sondern auch Spielzeug aus Holz oder Filz eignet sich perfekt hierfür. Auf einer kleinen Kreidetafel oder in einem Bilderrahmen kannst du das Angebot des Ladens festhalten und auch die Kassa sowie Spielgeld lassen sich im Handumdrehen aus Karton und Papier herstellen. Hierfür gibt es im Internet jede Menge Inspirationen.